Wie bereits weiter vorne erwähnt, beschäftige ich mich schon seit meiner Jugend mit existenziellen Themen und bin dabei vor ca. 20 Jahren zum ersten Mal auf die Lehren des Buddhismus aufmerksam geworden. Sie haben mich tief berührt und in Verbindung mit einer regelmäßigen Meditationspraxis auch nachhaltig verändert. Meine Haltung als Begleiter wurde ebenfalls bereichert; die Grundzüge möchte ich hier kurz skizzieren.
Wertfreies Gewahrsein beschreibt die grundsätzliche Herangehensweise an die Praxis der Meditiation: "Alles was ist, darf sein." Positive Erfahrungen werden nicht festgehalten, negative nicht abgelehnt. Auch in Coaching und Therapie hat sich diese Haltung (sie wird manchmal auch als Achtsamkeit bezeichnet) sehr bewährt. Als Ihr Begleiter lade ich Sie in unseren Sitzungen immer wieder dazu ein, sich Ihrem Erleben offen und wertfrei zu zuwenden. Ich unterstütze Sie durch meine eigene achtsame Präsenz dabei, sich auch schwierigen Erfahrungen und Gefühlen zu stellen und sie – im Rahmen Ihrer momentanen Möglichkeiten und Grenzen – wahr- und anzunehmen. Durch diesen wiederholten Akt neugieriger, präsenter Offenheit werden Sie mit der Zeit sich selbst immer mehr gewahr und es wird für Sie zunehmend leichter, sich von belastenden Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen zu distanzieren ("Desidentifikation"). So kommen Sie in Kontakt mit Facetten Ihres Selbst, die von Grund auf freundlich, offen und mitfühlend sind, aber auch klar, zielgerichtet und durchsetzungsfähig. Gelassenheit, Mut und Selbstvertrauen in die eigene Fähigkeit zur Bewältigung schwieriger Erfahrungen entstehen. Ihre Entscheidungsfreiheit und Ihre Handlungsfähigkeit im Alltag werden gestärkt.
Mitgefühl gilt – neben Weisheit – als die grundlegendste aller buddhistischen Tugenden. In Therapie und Coaching ist in der Regel der Aspekt des Selbstmitgeühls von Bedeutung. Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst nicht nur immer wieder mit der oben erwähnten Offenheit anzunehmen, sondern sich dabei aktiv um eine Haltung der Freundlichkeit und Güte sich selbst gegenüber zu bemühen (normalerweise sind wir nämlich selbst unsere größten Kritiker). Anstatt sich für Fehler, Schwächen und Unzulänglichkeiten zu verurteilen, lernen Sie, sich in schwierigen Situationen mitfühlend und freundlich zu begegnen und sich liebevoll zu unterstützen – wie ein guter Freund oder Vater und Mutter es vielleicht tun würden. Dadurch werden Sie langfristig nicht nur glücklicher, sondern auch erfolgreicher und gesünder – dies legen zumindest viele wissenschaftliche Studien zum Thema nahe.
Wir sind eine kleine Gruppe von Menschen, die (tibetischen) Buddhismus und Meditation praktizieren und sich mit Lama Tsültrim Allione und ihrer Linie verbunden fühlen. Wir treffen uns regelmäßig einmal im Monat, um gemeinsam zu meditieren, uns auszutauschen und uns gegenseitig auf dem spirituellen Weg zu unterstützen. Wir sind jederzeit offen für neue Interessenten. Es gibt keine Voraussetzungen für die Teilnahme – wir freuen uns auch auf komplette "Neulinge". Bitte schreiben Sie mir eine kurze Email, wenn Sie sich für eine Teilnahme interessieren.
Ich verstehe den Buddhismus übrigens nicht als eine Religion im herkömmlichen Sinn (also als etwas, woran man glauben muss), sondern vielmehr als ein philosophisches System des Geistestrainings und der ethischen Lebensführung mit hohem praktischen Alltagsnutzen. Mir geht es nicht darum zu überzeugen oder zu bekehren. Mir sind Menschen jeglicher Religionszugehörigkeit bzw. jeglichen spirituellen Hintergrunds herzlich willkommen.
Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was Ihr selbst gründlich geprüft und als Euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.
Shakyamuni Buddha